Bauplastik

Bauplastik
Im Auftrag von Architekten und Bauherren wirkten im Bereich der Bauplastik oft namhafte Künstler. Während etwa die Jugenstil-Fassaden des Kaufhauses Tietz und ihr künstlerischer Schmuck von Johannes Knubel rein dekorativen Charakter haben, entfaltet der Bildhauer Adolf Simatschek einen wahren mythologischen Bilderbogen an den Fronten des Stahlhofes.  Viele Erbauer von Privathäusern schmückten ihre Bauwerke mit Bildfolgen, die von persönlichen Schicksalen oder Vorlieben künden. Nicht zuletzt wurden an den Siedlungsbauten der 20er und 30er Jahre oft humorvoll- bis skurrile Hauszeichen installiert, um der Eintönigkeit der Reihenbauetn entgegen zu wirken.
Die Kapelle des Südfriedhofs:  Mystisches Bauplastik-Programm im Jugendstil aus der Hand des österreichischen Bildhauers Adolf Simatschek. Hier das Hauptfenster in Form des Lebensbaumes, flankiert von zwei Todesengeln (1906/1908).
»Dukatenscheißer« aus dem Figurenprogramm der Fassaade von "Tigges am Türmchen". Graf-Adolf-Straße/Oststraße
In der Ars Publica werden solche bauplastischen Werke vorgestellt, die von Künstlern speziell für bestimmte Bauwerke geschaffen wurden. Leider sind oft die Urheber nicht mehr identifizierbar, da man ihre Mitarbeit am Bau oft nicht einmal in den Bauakten erwähnte.





Nicht zu den eigenständigen Werken der Bauplastik werden jene Applikationen gezählt, die in unzähligen Varianten als Fruchtkörbe, Mascarons, Frauenköpfe oder Putten an den Fassaden aus der Zeit des "Zuckerbäcker-Stils" auftauchen. Solchen Fassadenschmuck konnten die Bauherren oft aus vorgefertigten Programmen und Katalogen auswählen.

Barockisierende Statue aus einer Dreiergruppe von der Front eines Wohnhauses an der Johannstraße.
Das kolossale Wappenrelief über dem Tor zu Schloss Heltorf in Angermund.
Großes Relief an der Fassade des ehemaligen »Brausebades« in Flingern. Adolf Simatschek zeigt in einer Mischung aus wilhelminischem Realismus und Jugendstil Freuden und Ängste beim Umgang mit dem nassen Element auf.
Links: Monumentale Reliefs an der Fassade des Kaufhauses Karstadt. Auch beim Wiederaufbau nach dem Krieg wollte man an die Tradition der prunkvollen Kaufhausbauten der Jahrhundertwende anknüpfen.  Willi Hoselmann schuf die meterhohen Muschelkalk-Reliefs, die allegorische Handelsszenen zeigen. Hier den Tuchhandel.
                              Hauszeichen der Bäckerei Lenzen in Heerdt.
Mosaik von Wilhelm Hartz über einem Hauseingang  an der Kaiserswerther Straße
Aufwändige  Bauplastik am »Rothen Haus"«in der Josefinenstraße 9. Im stil der Renaissance wurde die Fassade 1887-1888 gestaltet. Architekt war J. Görres. Besser bekannt ist das Gebäude als "Haus Bettermann", in Erinnerung an ein zu Beginn des 20. Jahrhunders im Erdgeschoss betriebenes Weinhaus.
















Bim Reinert, Gründerin des "Cream Cheese" hatte hier 1973 den luxoriös-eleganten "better mans club" eingerichtet.
Pralle Erzählkunst im kleinen Format: Das dichte »Afrika-Relief« ist nicht breiter als einen Meter. Es befindet sich an einem Privathaus in Stockum
Große Keramikversion eines Isar-Goldtalers an einem Haus an der Pempelforter Straße
Das anmutige Jesuskind über dem Portal des Anna-Klosters
Bacchantischer Putten-Festzug über dem Entrée eines  Wohnhauses an der Lindemannstraße
Share by: